Es war eine kalte, klare Winternacht, Und der Himmel funkelte Mit unzähligen Sternen. Doch Fritzi, ein kleiner und neugieriger Spatz, bemerkte, dass etwas nicht stimmte. „Da fehlt ein Stern“, murmelte er vor sich hin, als er von seinem Nest aus den Himmel betrachtete. An einer Stelle, wo normalerweise ein besonders heller Stern strahlte, war nur Dunkelheit. Fritzi konnte nicht anders, als sich Sorgen zu machen. „Ein Stern gehört doch An den Himmel. Warum fehlt er?“, dachte er.
Ein Entschluss mit großem Mut
Fritzi war kein gewöhnlicher Spatz. Er mochte zwar klein und unscheinbar sein, doch sein Herz war voller Mut und Tatendrang. „Ich werde diesen Stern suchen und ihn zurückbringen, egal wie schwer es sein mag!“, beschloss er entschlossen. Ohne auch nur einen Moment zu zögern, breitete er seine Flügel aus und flog in die eiskalte Nacht.
Der Wind blies heftig, und der Schnee bedeckte die Welt unter ihm wie eine weiße Decke. Doch Fritzi ließ sich nicht abschrecken. Seine kleinen Flügel kämpften tapfer gegen die eisige Luft. „Ein Stern kann nicht einfach verschwinden“, sagte er zu sich selbst. „Ich werde ihn finden.“
Die weise Eule

Nach Stunden des Fluges erreichte Fritzi einen stillen Wald. Dort begegnete er einer alten, weisen Eule, die auf einem Ast saß und die Welt unter sich betrachtete. „Was machst du hier, kleiner Spatz?“, fragte die Eule mit einer tiefen Stimme.
„Ich suche einen Stern, der vom Himmel verschwunden ist“, antwortete Fritzi. Die Eule schüttelte den Kopf. „Das ist ein gefährliches Unterfangen. Sterne gehören nicht in die Welt der Vögel. Warum riskierst du so viel?“
Fritzi blickte die Eule entschlossen an. „Jeder Stern hat seinen Platz, und wenn einer fehlt, wird die Welt dunkler. Ich kann das nicht einfach hinnehmen.“
Die Eule lächelte. „Du bist mutig, kleiner Spatz. Der verlorene Stern wurde zuletzt in den Bergen gesehen. Aber sei vorsichtig, der Weg ist voller Gefahren.“
Der beschwerliche Aufstieg
Fritzi folgte dem Hinweis der Eule und machte sich auf den Weg zu den Bergen. Der Wind wurde stärker, die Luft dünner, und der Schnee fiel dichter. Doch er gab nicht auf. „Ich bin fast da“, ermutigte er sich selbst, während seine kleinen Flügel immer schwerer wurden.
Endlich, nach einer langen und anstrengenden Reise, erreichte Fritzi den höchsten Gipfel des Berges. Dort sah er etwas im Schnee glitzern. Es war der Stern! Doch der Stern lag schwach und blass da, als hätte er all seine Kraft verloren.
„Was ist mit dir passiert?“, fragte Fritzi besorgt. Der Stern öffnete langsam seine leuchtenden Augen. „Ich bin vom Himmel gefallen“, flüsterte er. „Niemand hat mein Licht bemerkt. Ich fühlte mich nutzlos und schwach.“
Eine Botschaft der Hoffnung
Fritzi war tief bewegt von den Worten des Sterns. „Du bist nicht nutzlos!“, sagte er mit fester Stimme. „Dein Licht zeigt den Menschen den Weg, und du erinnerst sie daran, dass es immer Hoffnung gibt – selbst in der dunkelsten Nacht.“
Der Stern sah Fritzi erstaunt an. „Aber wie soll ich zurück zum Himmel kommen? Ich habe keine Kraft mehr.“
„Keine Sorge“, sagte Fritzi. „Ich helfe dir.“ Mit all seiner Stärke hob er den Stern vorsichtig mit seinen kleinen Flügeln an. Der Stern war schwer, und die Rückreise war noch beschwerlicher als der Hinweg. Doch Fritzi ließ sich nicht entmutigen.
Die Rückkehr des Lichts
Nach einer langen und mühevollen Reise erreichten Fritzi und der Stern den Himmel. Die anderen Sterne begrüßten den verlorenen Stern mit Freude und Jubel. Als der Stern wieder an seinen Platz zurückkehrte, begann er heller zu leuchten als je zuvor.
Der Himmel strahlte nun in einem besonders warmen Licht, und die Nacht war wieder vollständig. Fritzi, der mutige Spatz, flog zurück zu seinem Nest. Obwohl er erschöpft war, fühlte er sich glücklich. Er hatte etwas Bedeutendes getan – nicht nur für den Stern, sondern für die ganze Welt.